Badische Bezüge der Hochberger Juden
Dass die ersten Hochberger Juden in der zweiten Hälfte des 18. Jh. aus Nordstetten (heute Horb) kamen, ist bekannt. Ursächlich hierfür ist die Suche nach Absatz für den Vieh- und Pferdehandel der jüdischen Familien. In den jüdischen Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Horb gab es damals so viele solche Händler, dass Familien neckaraufwärts auswichen, um eine Lebensgrundlage zu finden. Nach diesen Anfangsjahren brach der Kontakt an den Schwarzwaldrand aber ab. Anders sieht es mit dem Kontakt ins Badische aus: Die letzte Hochberger Jüdin Karoline Falk (1864-1925) stammte aus Diedelsheim (heute Bretten). Abraham Herz zog 1870 nach Karlsruhe um, nachdem er 25 Jahre in Hochberg als Gemeinderat gewirkt hatte. Diese badischen Kontakte gab es aber nicht nur in der Spätzeit der jüdischen Gemeinde, sondern auch in den Anfangsjahren: Jakob Herz aus Diedelsheim ist schon 1779 als Schutzjude in Hochberg belegt. Er zog seinen jüngeren Bruder Abraham Herz (senior) nach, den Stammvater der Hochberger Familie Herz. Die in Diedelsheim verbliebenen Geschwister nannten sich mit Nachnamen Grabenheimer, da der Vater Herz aus Graben (heute Graben-Neudorf nördlich von Karlsruhe) stammte. Einen Neffen Herz Judas Grabenheimer (1792-1833) führte es von Diedelsheim auch nach Hochberg. Er brachte es sogar zum Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Hochberg. Sein Vater Samuel Herz Grabenheimer war Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Diedelsheim. Eine Behla Lazarus (1784-1827) aus Bauerbach (heute auch Bretten) heiratete ebenfalls nach Hochberg.
Zu Diedelsheim und Umgebung im Badischen lassen sich somit sowohl in der Anfangs- als auch in der Spätzeit der Hochberger jüdischen Gemeinde Kontakte nachweisen. Mit den Heimatforschern in Bretten sind wir dran, die Hintergründe und verwandtschaftlichen Beziehungen weiter aufzuklären, da diese kontinuierlichen Kontakte über eine für die damalige Zeit große Entfernung durchaus außergewöhnlich sind.
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