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Hauptstraße 37, 71686 Remseck
Judentum

Straßennamen: Erinnerungen an Juden in Remseck

Straßennamen: Erinnerungen an Juden in Remseck

Vier Straßennamen erinnern in Remseck an Juden: Die Abraham-Herz-Straße in Hochberg und der Benedikt-Elsas-Weg, die Otto-Hirsch-Straße und der Martin-Buber-Weg in Aldingen:
Die Abraham-Herz-Straße wurde 2018 vom Gemeinderat im Wohngebiet „Im Rot“ nach dem Hochberger Gemeinderat Abraham Herz (1798-1876, Gemeinderat 1845-1870) benannt, der der erste Jude in diesem Amt im Königreich Württemberg war.
Der Benedikt-Elsas-Weg ist nach dem Textilunternehmer Benedikt Elsas (1816-1876) benannt, der aus Aldingen stammte, dort als erster Jude eine Ausbildung zum Weber machen konnte und 1844 mit einer eigenen Weberei in der Schlößlesstraße 2 (Altes Schulhaus Aldingen) startete. 1850 siedelte die Firma nach Ludwigsburg um. Die „mechanische Buntweberei Elsas und Söhne“ entwickelte sich dort zu einer der erfolgreichsten Textilfabriken Württembergs im 19. Jahrhundert. Die Firma bestand bis zu ihrer „Arisierung“ 1938.
Die Otto-Hirsch-Straße wurde Ende der 90er Jahre nach dem Stuttgarter Juristen, Ministerialrat und Ersten Vorstandsmitglied der Neckar-AG (1921-1933) Otto Hirsch (1885-1941) benannt, der in dieser Funktion die Neckarkanalisierung vorantrieb. 1930 bis 1935 war Hirsch Präsident des Oberrats der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg und leitete anschließend zusammen mit Leo Baeck die „Reichsvereinigung der Deutschen Juden“. Am 19.6.1941 starb er im Konzentrationslager Mauthausen unter ungeklärten Umständen. Es besteht Verwandtschaft zwischen der Familie Hirsch und der Aldinger jüdischen Familie Wormser.
Der Martin-Buber-Weg erinnert an den jüdischen Religionsphilosophen (1878-1965), der bis 1933 Professor für jüdische Religionslehre und Ethik an der Universität Frankfurt am Main war und 1938 nach Palästina einwanderte. In seinen Büchern widmet Buber sich vor allem dem Thema „Dialog“. Sein Hauptwerk trägt den Titel „Ich und Du“ und behandelt das Verhältnis des Menschen zu Gott und zum Mitmenschen. Daneben ist Buber als Bibelübersetzer und Erforscher des Chassidismus bekannt. Buber war in den 50er Jahren eine bekannte Stimme der Verständigung zwischen Deutschen und Juden.

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