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Hauptstraße 37, 71686 Remseck
Judentum

Fotoausstellung in der ehemaligen Synagoge

Fotoausstellung in der ehemaligen Synagoge eröffnet

Im Rahmen des Internationalen Museumstags wurde am 21. Mai 2023 die Ausstellung historischer Fotos zu den Spuren jüdischen Lebens in Hochbergs ehemaliger Synagoge eröffnet. Der Vorraum des Gebäudes wurde mit 23 Fotos und Erläuterungen gestaltet: Eine Postkarte aus den 1920er Jahren zeigt das älteste bisher bekannte Foto der Synagoge. Auch Fotos aus den 30er und 50er Jahren lassen noch leichte bauliche Veränderungen am Gebäude erkennen: So waren früher umlaufend die Balkenköpfe als eine Art Zahnfries am Dachansatz zu erkennen. Mit dem Anbringen einer Dachrinne vermutlich in den 70er Jahren verschwand dieses markante Merkmal an der Fassade.
Auch die ursprüngliche Situation mit der benachbarten Gaststätte Sonne ist nun fotografisch dokumentiert. Der Sonnenwirt Adolf Kurz, der am 9.11.1938 das Anzünden des Gebäudes durch einen SA-Trupp verhinderte, hat ebenso einen Platz in der Ausstellung. Traurige Zeugnisse des Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert mit Bezug zu Hochberg werden gezeigt sowie historische Fotos ehemaliger Wohnhäuser jüdischer Familien. Fotos von Berta Jordan, Fanny Kahn, Fanny Kusiel und Josef Staropolski, die alle mehrere Jahre in Hochberg lebten und im Holocaust ermordet wurden, haben ebenso ihren Platz wie die Erinnerung an Adolf Falk, den letzten Hochberger Juden, der mit seiner Frau auf einem Foto vor seinem Haus vor 1925 in der Hauptstraße zu sehen ist. Nur von Julius Neuburger, der von 1888 bis ca. 1900 in Hochberg lebte und 1944 im KZ Stutthof ermordet wurde, konnte bisher kein Foto aufgefunden werden.
Die Ausstellung ist nun dauerhaft im Vorraum der Synagoge zu sehen und kann im Rahmen der Rundgänge auf jüdischen Spuren in Hochberg besichtigt werden.

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