

Projektwoche der Realschule Remseck in der ehemaligen Synagoge
Vom 15. bis 17. Juli wurde drei Tage emsig gearbeitet in der ehemaligen Synagoge Hochberg. Die Realschule Remseck hatte zum Schuljahresende ihre Projekttage: Eine Projektgruppe quartierte sich für drei Tage im Gebäude ein und produzierte kleine Videos zur materiellen Kultur des jüdischen Lebens, jeweils mit Bezug zur einstigen jüdischen Gemeinde in Hochberg. So sind Videos zur Menora (siebenarmiger Leuchter), zur Mesusa (Haussegen), zum Davidstern und zur Kippa (Kopfbedeckung) entstanden. Eine weitere Projektgruppe „Gotteshäuser“ schaute am dritten Projekttag vorbei und informierte sich über die ehemalige Synagoge und besuchte den jüdischen Friedhof. Am zweiten Projekttag war Robert Ogman, Leiter des Projektes „Jüdisches Leben in der Region Stuttgart“ der Kulturregion zu Gast und diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern. Die Gruppe hatte sich Einstiegsfragen überlegt („Welche Traditionen hat man als jüdische Familie? Wie lebt man als Jude in Deutschland? Wie sind sie aufgewachsen? Spüren Sie im Alltag Benachteiligungen aufgrund Ihrer Religion? Welche Rolle spielt die Religion in Ihrem täglichen Leben?“) und erlebte dann ein spannendes und offenes Gespräch mit Ogman. Anlässlich der jährlichen Gedenkveranstaltung am 9. November dieses Jahres in der ehemaligen Synagoge werden die vier Videos der Projektgruppe präsentiert werden. Ein großes Dankeschön geht an Realschullehrerin Stefanie Schneider für die Betreuung der Projektgruppe und an Realschulrektorin Ulla Stütz für Idee und Initiative, die aus der letzten Beiratssitzung von Beth Shalom mit Schulen, Kirchen und Fraktionen des Gemeinderats erwachsen ist. Damit ist ein Startpunkt für eine engere Zusammenarbeit von Beth Shalom mit den Remsecker Schulen gesetzt. Ein großes Dankeschön geht auch an Mathias K. Schneider, Abiturient aus Denkendorf, der für Beth Shalom vor Ort war und sich um die Versorgung der Gruppen gekümmert hat. Als am letzten Projekttag noch eine 22köpfige Gruppe ukrainischer und russischer Juden in der ehemaligen Synagoge vorbeischaute und Hochberg auf jüdischen Spuren erkundete, kam man sich im alten Gebäude fast vor wie in einem brummenden Bienenstock. So soll es sein.